Antrag für Seppl-Herberger-Platz beim OB eingereicht

Laut „MM“ schreiten die Planungen der „Waldhof-Meile“ auf dem alten Waldhof weiter voran…

Eigene Identität als große Chance

Waldhof-Meile soll Attraktivität des Stadtteils steigern / Bürgerinitiative Waldhof-West klagt über mangelnde Begrünung
Der „Alte Waldhof“ ist umzingelt. „Wie bei den Indianern“, sagt Peter Kurtz: im Osten die B 44 und die Bahnschienen, im Westen und Süden die Spiegelfabrik, im Norden die Unternehmen SCA und Roche – und mittendrin eben der Stadtteil Waldhof-West, der „Alte Waldhof“.
Die schwierige Lage hat zu einer Reihe von Problemen geführt, auf die die Bürgerinitiative (BI) Waldhof-West „Alter Waldhof“ bei ihrem sechsten Bürgertreff in der Gaststätte „Backstübel“ aufmerksam gemacht hat. „Waldhof-West war mal ein Modellprojekt, aber seitdem wurde nicht mehr viel gemacht“, sagt Kurtz, der als Vorsitzender der BI die Probleme schilderte.
Bewässerung als Herausforderung
Was Kurtz besonders auf der Seele liegt, ist die Begrünung des „Alten Waldhofs“. So seien Bäume entfernt oder nach Meinung der BI unfachmännisch beschnitten worden. Kurtz fordert daher, dass Bäume nachgepflanzt werden, um das Bild des Stadtteils zu verschönern. Vonseiten der Stadtverwaltung stand Christian Konowalczyk vom Fachbereich Straßenbetrieb und Grünflächen Rede und Antwort. Er erklärte, dass die Bewässerung der Bäume die größte Herausforderung sei. Etwa 100 bis 120 Liter Wasser brauche ein Baum pro Woche. „Das geht nur, wenn wir die Bäume konzentrieren, also keine Einzelbäume mehr haben“, sagt Konowalczyk. Eine Nachpflanzung auf dem „Alten Waldhof“ sei daher erst für 2014 vorgesehen.
Besonders dringenden Handlungsbedarf sieht die BI hingegen bei der Unterführung, die unter der B 44 und den Bahngleisen hindurchführt. Vielen Waldhöfern missfalle, dass der Baum, der früher mitten in der Unterführung stand, eingegangen ist und seitdem nicht ersetzt wurde. „Der war doch ein Markenzeichen“, klagt Kurtz.
Christian Konowalczyk macht den Bürgern diesbezüglich wenig Hoffnung: „Das ist eine schwierige Lage. Wir kommen da gar nicht mit dem Wasser hin.“ Der Stadtbedienstete ließ sich allerdings darüber aufklären, dass es bereits einen Hydranten in der Unterführung gebe. Nun soll geprüft werden, ob auf dem Hydranten aktuell Wasser ist. Skeptisch bleibt Konowalczyk trotzdem. Auch für den Vorschlag, doch wenigstens einen Busch anzupflanzen, kann er sich aus denselben Gründen nicht begeistern. Zufrieden stimmt das die Mitglieder der BI nicht. „Da habe ich mehr erwartet. Ich hätte gerne Alternativvorschläge bekommen“, sagt Kurtz etwas enttäuscht.
Ein weiteres Ärgernis bei der Unterführung ist für die BI der zunehmende Dreck. Offenliegende Steckdosen und Notrufsäulen, verklebte Böden und verdreckte Lampen lassen bei den Waldhöfern den Wunsch nach einer Generalreinigung laut werden. „Die BI wünscht sich endlich eine Aufwertung der Unterführung“, sagt Kurtz, der gleichzeitig betont: „Eigentlich wären wir schon zufrieden, wenn der alte Zustand wiederhergestellt wird.“
Seppl Herberger Platz
Sport- und Arbeitshistorie betonen
Um die Attraktivität des „Alten Waldhofs“ zusätzlich zu erhöhen, hegt die Initiative außerdem schon seit längerem den Wunsch, den Platz vor der Waldhofschule in Seppl-Herberger-Platz umzubenennen. Der Antrag liege derzeit beim Oberbürgermeister, so Kurtz.
Angeknüpft an die Idee der Umbenennung des Platzes hat die BI auch die Vision einer Waldhof-Meile. Damit soll die sport- und arbeitsgeschichtliche Bedeutung des Stadtteils hervorgehoben werden. „Wir haben ja wirklich nicht viel hier, aber unsere Sport- und Arbeitshistorie ist einmalig“, so Kurtz.
Mit einer Schautafel am Geburtshaus von Otto Siffling in der Hubenstraße sei bereits ein Anfang gemacht worden. Viele weitere Infotafeln sollen folgen. Auch Führungen könnten angeboten werden. Kurtz sieht in der Hervorhebung der Arbeits- und Sportgeschichte des Waldhofs eine außergewöhnliche Chance: „Das ist doch die Identität, die uns einzigartig macht.“
© Mannheimer Morgen, Mittwoch, 07.11.2012
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